Auf die Ankündigung von Stadt und Polizei, über ein nächtliches Alkoholverbot in Teilbereichen des Mainkais für die nächsten Wochen beraten zu wollen, reagieren Grüne Jugend Würzburg, Jusos Würzburg und Linksjugend Würzburg mit Kritik.
Hannah Oschmann, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Würzburg, äußert sich dazu folgendermaßen: "Selbstverständlich ist es unverantwortlich, seinen Müll in der Natur zurückzulassen. Allerdings verschiebt ein Alkoholverbot an einigen Stellen dieses Problem nur an andere Orte und sorgt schlimmstenfalls dafür, dass in Innenräumen gefeiert wird. Es ist illusorisch, anzunehmen, dass die Leute nach so langer Zeit nicht feiern gehen."
Michael Reitmair, Vorsitzender der Jusos Würzburg, sagt: „Ein Alkoholverbot kriminalisiert junge Menschen, stellt sie unter Generalverdacht und dient lediglich zur Befriedigung eines subjektiven Sicherheitsgefühls. Die Stadt schafft es seit Jahren nicht, größere Müllcontainer aufzustellen. Jetzt sucht man scheinbar eine vermeintlich einfache Lösung. Für das Fehlverhalten einiger weniger sollen alle bestraft werden. Die öffentlichen Plätze in unserer Stadt sollten von allen Menschen für Aufenthalt und Freizeitgestaltung genutzt werden können. Nicht alle haben einen großen Balkon oder gar einen eigenen Garten.“
„Jungen Menschen hat man im vergangenen Corona-Jahr sehr viel abverlangt, die Politik hat sich kaum für ihre Belange interessiert und wenig Unterstützung angeboten. Gleichzeitig hielt sich die große Mehrheit der jungen Leute äußerst vorbildlich an die Kontaktbeschränkungen und haben auch ihren Teil dazu beigetragen, diese Krise zu überwinden. Wir appellieren an alle, sich rücksichtsvoll gegenüber ihren Mitmenschen und der Natur zu verhalten, jedoch ist ein Alkoholverbot unverhältnismäßig und nicht zielführend. Gerade jetzt benötigt es Freiräume, um das Feiern mit Hygienekonzept für junge Menschen möglich zu machen", so das Statement der Linksjugend ['solid] Würzburg.
Statt einem Alkoholverbot schlagen die drei Jugendorganisationen vor, mit deutlicher Kommunikation, Hinweisschildern und vor allem ausreichenden Mülltonnen diesem Problem entgegenzutreten.