Jusos fordern ein Azubi-Werk für Würzburg

14. Januar 2021

Auszubildende brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum

Viele Auszubildende in Würzburg haben Schwierigkeiten mit einer geringen Ausbildungsvergütung eine eigene Wohnung oder ein Zimmer in einer WG zu bezahlen. Die Lösung ist deshalb häufig, während der Ausbildung bei den Eltern wohnen zu bleiben. Das wollen die Jusos Würzburg gerne ändern. „Wir wollen dazu beitragen in Würzburg ein Azubi-Werk zu gründen“, erklärt Sophie Rumpel, die bei den Würzburger Jusos für Arbeits- und Ausbildungspolitik zuständig ist. Das Azubi-Werk soll wie das Studentenwerk für die wirtschaftliche Förderung und soziale Unterstützung von Auszubildenden in der beruflichen Ausbildung, Berufsfachschüler:innen und Schüler:innen an Fachakademien zuständig sein. So wie es bereits Wohnheime für Studierende gibt, solle es dadurch künftig auch ein Azubi-Wohnheim in Würzburg geben, so die Vorstellung der Jusos.

„Wir brauchen eine Dachorganisation, die mehr bietet als einfach nur Wohnraum. Das Azubiwerk soll einerseits durch die direkte Vergabe von bezahlbarem Wohnraum unterstützen, andererseits auch durch Beratungsangebote helfen“, so Rumpel. Gleichzeitig solle das Azubi-Werk Mitbestimmung durch die Auszubildenden ermöglichen, zum Beispiel durch die Wahl von Bewohner:innenräten und die aktive Einbindung der Interessensvertretungen der Jugendlichen, wie z.B. die Gewerkschaftsjugenden und den Stadtjugendring.

Gerade in Würzburg sei es für junge Menschen in der beruflichen Ausbildung aufgrund von hohen Mietkosten kaum mehr möglich, in räumlicher Nähe zum Ausbildungsort zu leben oder ein selbstständiges Leben zu beginnen und bei ihren Eltern auszuziehen. In der Vergangenheit haben die Jusos Würzburg immer wieder auf die Wohnraumproblematik von Azubis hingewiesen. Das Jahr 2021 soll zur Erarbeitung eines Vorschlags genutzt werden. „Wir stehen in gutem Austausch mit den Jusos München. Dort ist es bereits gelungen ein Azubi-Werk auf den Weg zu bringen. Außerdem wollen wir im Laufe des Jahres die Gewerkschaftsjugenden miteinbeziehen und den Dialog mit Auszubildenden suchen“, erklärt Michael Reitmair von den Jusos Würzburg. Im Herbst wolle man dann auf dem Stadtparteitag der WürzburgSPD ein Konzept vorlegen.

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