Am Dienstag den 28. Juni fand auf Initiative der Jusos Würzburg-Stadt ein Flashmob gegen das Alkoholverbot am Mainufer statt. Start der Protestaktion war um 20 Uhr auf der Leonhard-Frank-Promenade Nahe der Alten Mainbrücke. Anlass war ein Stadtratsantrag aus dem Jahr 2015, der bisher noch nicht behandelt wurde und die Aufhebung des Alkoholverbotes fordert. Durch den Flashmob soll öffentlicher Druck auf den Stadtrat ausgeübt werden, da sich dieser weigert den Antrag zu behandeln. Während des Flashmobs tranken die anwesenden TeilnehmerInnen Alkohol und verstießen somit gezielt gegen das Verbot. Da der Alkohol hier allerdings das Protestmittel darstellte war allen TeilnehmerInnen gestattet ein alkoholisches Getränk zu konsumieren.
Freya Altenhöner, Vorsitzende der Jusos Würzburg-Stadt meint dazu: „Die Zahl der Personen die unter Alkoholeinfluss Straftaten begehen ist eher gering. Trotzdem existiert an der Leonhard-Frank-Promenade ein Alkoholverbot, während bspw. an der Alten Mainbrücke weiter Wein ausgeschenkt wird. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen und das zeigt, dass es nicht um tatsächliche Gefahren von Alkoholkonsum geht, sondern nur um die Befriedigung eines subjektiven Sicherheitsgefühls. Dafür wird in Kauf genommen, dass Jugendliche, die Alkohol trinken, unter Generalverdacht gestellt werden. Wir lehnen eine solche sinnlose Repressionspolitik ab.“
Laura Wallner, Stadträtin, ergänzt: „Die Jusos haben sich schon im letzten Kommunalwahlkampf gegen Alkoholverbote ausgesprochen, die nachweislich nur eine sehr geringe, bis gar keine Wirkung haben. Stattdessen werden Jugendliche kriminalisiert und Ängste in der Bevölkerung geschürt. Natürlich sehen auch wir das Problem von zurückgelassenem Müll und herumliegenden Flaschen. Wer sich am Mainufer umsieht erkennt allerdings auch sofort einen Teil des Problems: Es gibt nur wenige Mülleimer und diese sind deutlich zu klein. Es müssten dort große Müllbehälter aufgestellt werden, ähnlich wie sie auch in der Fußgängerzone zu finden sind. Bei der aktuellen Situation ist es kein Wunder, dass der Müll liegen bleibt. Zusätzlich wären sicher auch Pfandringe eine gute Idee – leider hat sich der Stadtrat bereits mehrheitlich gegen die Einführung entschieden. Gemeinsam mit den antragstellenden Kolleg_innen aus allen Fraktionen werde ich mich auch weiterhin für die Abschaffung des Alkoholverbots an dieser Stelle einsetzen.“
Der Flashmob dauerte etwa eine halbe Stunde und bestand aus etwa 30 Personen. Die Jusos zeigten sich nach der Veranstaltung sehr zufrieden und sind zuversichtlich, dass somit das Thema wieder an Aktualität gewonnen hat. Es bleibt abzuwarten, wie der Stadtrat nun weiter verfährt. Der ebenfalls anwesende Stadtrat Joachim Schulz, der den Antrag ebenfalls unterzeichnet hat, konnte aus der Sitzung eines Arbeitskreises berichten, dass eine Beschlussfassung vor der Sommerpause vorgesehen ist.