Pressemitteilung zum geplanten Alkokoholverbot

Sophie Rumpel

26. April 2022

Morgen wird über ein von der Stadtverwaltung gefordertes Alkoholverbot am Mainufer, in der Sanderstraße und in der Juliuspromenade abgestimmt. Dies ist eine sehr stark einschränkende Maßnahme die sich vorwiegend, fast zielgerichtet, gegen junge Menschen richtet.

Ohne Konsumzwang bleiben dabei de facto die (oftmals kleine) eigene Wohnung, oder andere öffentliche Bereiche, die sich zu neuen Party-Hotspots entwickeln können, übrig. Die Stadt sollte es sich gut überlegen, ob sie bzw die Polizei sich ein Katz- und Maus-Spiel durch das gesamte Stadtgebiet liefern will. Die geplante „Eventlocation“ bei Graf-Luckner-Weiher ist durch die Entfernung von der Innenstadt und der überschaubaren Größe auch eher eine mehr schlecht als rechte Lösung. Als letzte Alternative bleibt nur noch die Alte Mainbrücke, denn gutbürgerlicher Drogenkonsum ist natürlich vollkommen in Ordnung. Nicht mit uns! Wir teilen die Ansicht, dass das Nachtleben in Würzburg möglichst sicher und konfliktfrei ablaufen soll, dazu gehört auch die Rücksicht auf Anwohner:innen und Gewaltfreiheit. Allerdings halten wir die Herangehensweise an diese Situation für falsch. Zumal es angebracht gewesen wäre, die politischen Jugendorganisationen in die Erstellung des Konzeptes mit einzubinden. Neben der fraglichen Sinnhaftigkeit des vorgelegten Konzepts werden Menschen in "Sippenhaft" genommen, nur weil Einzelne über die Stränge schlagen. Konfliktfreiheit wird nur zwischen Feiernden und Anwohner:innen gedacht, nicht aber zwischen Feiernden und Feiernden. Dabei sollte der Fokus vor allem auf von Diskriminierung betroffenen Gruppen liegen. Für uns ist notwendig, dass mehr Mülltonnen mit der Möglichkeit Pfand zurückzulassen und Toiletten aufgestellt werden, die leicht zugänglich sind und sich in einem einigermaßen hygienischen Zustand befinden. Wir wünschen uns, dass die "Konfliktmanager" zu einem Awareness Team erweitert werden. Das heißt, dass pädagogisch geschultes Personal für alle ansprechbar ist. Mit dem Awareness Teams können Konflikte abgebaut und Safe Spaces für Menschen geschaffen werden, die diskriminiert werden oder sich in einer akuten Notlage befinden.

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