In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause entschied sich der Würzburger Stadtrat mit 34 zu 14 Stimmen gegen den Antrag zur Aufhebung des Alkoholverbots an der Leonhard-Frank-Promenade. Diese Entscheidung wird von den Jusos Würzburg scharf kritisiert. "Mir scheint, als hätten viele im Stadtrat die Forderung nicht ganz begriffen. Hier geht es nicht um Alkoholexzesse, sondern um die Beseitigung einer Ungerechtigkeit. Schließlich herrscht an allen anderen Uferstellen im Stadtgebiet kein Alkoholverbot und dort gibt es auch keinerlei Probleme.", erklärt die Juso-Vorsitzende Freya Altenhöner. Die Jusos hatten sich bereits vor der Abstimmung im Stadtrat gegen das Alkoholverbot ausgesprochen. Der Antrag zur Aufhebung kam von SPD-Stadtrat Joachim Schulz. Ende Juni veranstalteten die Jusos sogar einen Flashmob an der Leonhard-Frank-Promenade, bei dem sie Alkohol tranken, um auf das Verbot aufmerksam zu machen.
Stadträtin Laura Wallner dazu: „Die Jusos haben sich schon im letzten Kommunalwahlkampf gegen Alkoholverbote ausgesprochen, die nachweislich nur eine sehr geringe, bis gar keine Wirkung haben. Stattdessen werden Jugendliche kriminalisiert und Ängste in der Bevölkerung geschürt. Natürlich sehen auch wir das Problem von zurückgelassenem Müll und herumliegenden Flaschen. Wer sich am Mainufer umsieht erkennt allerdings auch sofort einen Teil des Problems: Es gibt nur wenige Mülleimer und diese sind deutlich zu klein. Es müssten dort große Müllbehälter aufgestellt werden, ähnlich wie sie auch in der Fußgängerzone zu finden sind. Bei der aktuellen Situation ist es kein Wunder, dass der Müll liegen bleibt. Zusätzlich wären sicher auch Pfandringe eine gute Idee – leider hat sich der Stadtrat bereits mehrheitlich gegen die Einführung entschieden. Gemeinsam mit den Kolleg_innen , die für die Aufhebung des Verbots gestimmt haben, werde ich mich auch weiterhin für die Abschaffung des Alkoholverbots an dieser Stelle einsetzen.“
Auch nicht alle Mitglieder der SPD-Fraktion sprachen sich für die Aufhebung des Alkoholverbots aus. Aus diesem Grund kündigten die Jusos einen Antrag auf dem nächsten Stadtparteitag an. "Bei diesem Thema müssen wir noch Überzeugungsarbeit leisten, auch in der eigenen Partei. Aber wir geben nicht auf und fordern auch weiterhin die Aufhebung des Alkoholverbots an der Leonhard-Frank-Promenade.", so Altenhöner abschließend.